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Sven

"Ich bin jetzt 44 Jahre alt. Seit ca. fünf Jahren bin ich jetzt clean. Vorher konsumierte ich 25 Jahre lang Drogen, mit Unterbrechungen und verschieden intensiv. Mehrere Therapien, die ich gemacht habe, konnten relativ wenig bei mir bewirken. Es war alles immer nur recht oberflächlich, was mir an Hilfe entgegengebracht wurde.
Völlig verzweifelt war ich zu Beginn 2016 wieder einmal zur Entgiftung in der Psychiatrie. Meine Lage war aussichts- und hoffnungslos. Ich war obdachlos und hatte alle meine Kräfte verbraucht, ich war müde vom Leben.
Da erzählte mir eine Mitpatientin sehr positiv vom Neuen Land. Das fiel bei mir auf fruchtbaren Boden und in mir regte sich etwas von Hoffnung. Da wollte ich hin. Ich bewarb mich um Aufnahme in die Clearing-Station des Neuen Landes. Am 02.03.16 konnte ich kommen. Ich hatte nie im Leben was mit Gott gehabt, jetzt wollte ich sehen, ob da was dran ist. Zunächst war ich skeptisch, misstrauisch und sehr vorsichtig. Aber die Mitarbeiter traten mir sehr herzlich, offen und nett gegenüber und ich begann, mich zu öffnen. Auch fing ich an, in der Bibel zu lesen.
Ich wollte gerne eine christliche Therapie im Neuen Land machen. Also beantragte ich eine Therapiekostenübernahme bei der Rentenversicherung. Leider bekam ich eine Absage. Wir versuchten es erneut und wieder kam eine Absage. Es war zum Verzweifeln. Aber, da das Neue Land meine unbedingte Motivation sah, sagten sie mir eine Therapie auch ohne Kostenzusage zu. Ich sollte dann über Spenden finanziert werden. Das war mein Glück. Hätten sie mich weggeschickt, wäre es mein Untergang gewesen.
Ich hatte nur noch einige Zeit zu warten, bis ein Platz für mich bereit wäre. Die Zeit nutzte ich, meinen inneren Weg zu finden. Zusammen mit einer ehrenamtlichen Mitarbeiterin, die sich Zeit für mich nahm, übergab ich am 22.10.16 mein Leben Jesus. Das, was ich bei den Mitarbeitern erlebte, wollte ich auch haben. Ich betete zu Gott, dass er mir zeigen solle, was zwischen uns steht und habe meine Türen nach hinten zugemacht. Ich bekannte meine Sünden und erlebte, dass eine Riesen-Last von mir genommen wurde. Ich war glücklich! Meine Augen hatten auf einmal eine ganz andere Ausstrahlung. Das war die Wende in meinem Leben! Ich fand neuen Lebensmut und Lebensfreude und wusste, Gott hat einen Plan für mich.
So begann ich dann meine Therapie in Schorborn. Früher wollte niemand was von mir wissen. Ich war allen egal, fühlte mich überflüssig, abgelehnt und unverstanden. Doch hier erlebte ich mich angenommen. Die Mitarbeiter interessierten sich für mich. Früher prägten mich Unsicherheiten und Ängste. Hier wurde tief in mich geschaut und meinen Problemen an die Wurzel gegangen.
Ich lernte Konflikte zu klären, mich auszudrücken, nicht zu resignieren. Ich erlebte Beziehungen zu anderen Menschen und war nicht mehr allein. Ich lernte aus dem Wort Gottes und bekam Gewissheit, dass ich mein Leben ändern kann und in Schwierigkeiten nicht aufgeben muss, sondern kämpfen kann. Es lohnte sich und mein Leben bekam wieder Zuversicht und Grund. Dafür bin ich Gott, dem Neuen Land und auch den Spendern, die mir die Therapie ermöglicht haben, noch heute von Herzen dankbar.
Ich könnte ein Buch schreiben, was ich alles erlebt habe. Nur so viel will ich zum Verständnis noch sagen:
Meine Eltern waren Alkoholiker (sind jetzt trocken), mein Vater war auch Spieler, ist jetzt aber abstinent. Als ich 16 Jahre alt war, ließen sich meine Eltern scheiden. Wir drei Geschwister wurden aufgeteilt. Ich wäre lieber zur Mutter gegangen, doch mein Vater drohte: "Wenn niemand zu mirkommt, bringe ich mich um." Da ich für seinen Tod nicht verantwortlich sein wollte, ging ich zu ihm. Ich fühlte mich erpresst. Ich konnte nicht anders handeln, auch wenn das Leben total daneben war. Mein Vater und ich, wir hatten uns nichts zu sagen, waren aber irgendwie voneinander abhängig. Er trank und spielte, ich nahm Drogen und spielte dann auch, obwohl ich fast immer in einem Arbeitsverhältnis stand.
Ich habe den Beruf des Industriemechanikers erlernt und bis zu meinem Unfall 2003 auch als solcher gearbeitet. Der Unfall sah so aus, dass ich in breitem Zustand unter einen Zug geraten bin. Als ich nach 2 Tagen im Krankenhaus aufwachte, sah ich, dass mein linker Arm fehlte. Auch einige Zehen am Fuß mussten abgenommen werden. Nach circa 1 Jahr machte ich meine erste Therapie und blieb mehrere Jahre clean. In der Zeit machte ich eine Umschulung zum Technischen Zeichner, als der ich dann arbeitete. Zwischenzeitig habe ich mit einer Frau zusammengelebt, mit der ich zwei Kinder habe. Die Jahre vergingen und die Beziehung ging in die Brüche. Ich wurde wieder rückfällig und alles fing von vorne an. Leider habe ich mich in der Drogenzeit nicht um meine Kinder gekümmert, die bei ihrer Mutter leben.
Es ist mir zukünftig wichtig, auch für meine Kinder da zu sein. Ich möchte Verantwortung übernehmen, sowohl für meine Kinder, als auch für mein eigenes Leben.
Nach meiner Therapie habe ich noch einige Zeit eine Nachsorge im Neuen Land durchlaufen. Auch für die Zeit bin ich sehr dankbar.
Inzwischen habe ich wieder Fuß gefasst im Leben. Dass ich noch einmal so glücklich und frei mein Leben leben kann, genieße ich voll. Ich lebe in der Nähe des Neuen Landes und habe einen festen Arbeitsvertrag als Technischer Zeichner bei einer großen hiesigen Firma. Habe eine liebe Freundin und habe wieder einen guten Kontakt zu meinen Kindern, die inzwischen 10 und 12 Jahre alt sind. Habe mich mit meinem Vater ausgesprochen und versöhnt. Das bedeutet mir alles sehr viel und ich freue mich, ein sinnvolles Leben führen zu können und meiner Verantwortung für mein Leben und auch für andere Menschen mehr und mehr gerecht zu werden. Meine Therapie war zwar kostenlos aber nicht umsonst. Ob ihr das nachvollziehen könnt?"
Sven

(Interview: 2021)