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"Ich wusste, wenn mir jemand helfen kann, dann ist es Jesus!"


"Das war mir schon lange deutlich. Aber ich bin ihm immer wieder ausgewichen. Ich wollte meinen Weg gehen und mich beweisen. Aber dabei bin ich gehörig auf die Schnauze gefallen.
Ich hatte eigentlich ein gutes Elternhaus. Ich liebte meine Mama und auch meinen Vater. Sie haben mich christlich erzogen und mir vieles beigebracht. Aber sie haben nicht mein Herz erreicht. Mein Vater war ziemlich verschlossen und wenig erreichbar. Wir konnten uns einander nicht mitteilen. Trotzdem bedeuten sie mir sehr viel und ich habe großen Respekt vor ihnen.
In der Schule kam ich gut klar. Ich war ein guter Schüler. Eine meiner Leidenschaften war Fußball spielen. Als meine schulischen Leistungen nachließen, verboten mir meine Eltern das Fußballspielen. Ich sollte stattdessen mehr lernen.
Das hat mich sehr geärgert, ja trotzig gemacht. Ich fühlte mich von meinen Eltern nicht ernst genommen. Spätestens jetzt, ich war 16 Jahre alt, entschloss ich mich, meinen eigenen Weg zu gehen. Ich ging nicht mehr mit in die Gottesdienste der Gemeinde, ich suchte mir einen neuen Freundeskreis und hatte meine erste Freundin. Als meine Freundin mich das 2. Mal betrogen hatte, trennte ich mich tief verletzt von ihr. Ich fand dann Halt bei einer Clique von russlanddeutschen Freunden. Mit ihnen habe ich meinen Spaß gehabt. Dabei spielten Drogen eine immer größere Rolle. Ich habe immer mehr Drogen genommen, gedealt und sonst was gemacht. Die Freunde waren fast alle älter als ich und ich empfand mich meinem Alter voraus, älter und reifer als meine Altersgenossen. Ich wollte angenom-men sein.
Nach meinem Realschulabschluss machte ich eine Lehre bei Aldi. Trotzdem ich gutes Geld verdiente, habe ich geklaut, immer und immer wieder. Klauen hatte für mich einen unwiderstehlichen Reiz. Sich einfach Dinge nehmen. Heimlich Geld aus der Kasse entwenden. Den Kick brauchte ich. Mein schlechtes Gewissen ließ ich nicht aufkommen, ich verdrängte es einfach. Kurz vor meinem Lehrabschluss wurde ich erwischt und überführt. Das führte zum Vertragsbruch. Ich war meine Arbeitsstelle los.
Ich hatte jetzt viel Zeit und wusste nichts anzufangen. Ich hing mit Freunden rum und mein Drogenkonsum erhöhte sich. Mittlerweile war auch Heroin ins Spiel gekommen. Erst war es Neugier, dann blieb ich drauf hängen. Bei meinen 'Drogenfreunden' fühlte ich mich angenommen. Mit ihnen konnte ich vor meinen Problemen flüchten, und mir selbst davonlaufen. Ich erkannte dann doch noch relativ früh, dass es so nicht weitergehen konnte. Tief in mir hatte ich doch andere Lebensvorstellungen und Werte.
Ich versuchte davor wegzulaufen und ging zur Bundeswehr. Mit Ach und Krach habe ich zwei Jahre dort durchgehalten. Mein Drogenkonsum ist dort ungemein gestiegen und mein Alkoholkonsum kam auch noch dazu. Ich war jetzt 21 Jahre alt. Meine Bundeswehrzeit war zu Ende. Was sollte nun werden? Ich war drogenabhängig, einsam und verzweifelt. Ich habe dann viel gebetet und ich wusste, wenn mir jemand helfen kann, dann ist es Jesus. Ich konnte mir nicht helfen. Es klappte vorne nicht und hinten nicht.
Mein älterer Bruder brachte dann das Neue Land ins Gespräch: 'Versuchs doch mal mit christlicher Therapie!' Mein bester Freund hatte mit Drogen aufgehört und mich öffentlich als Junkie angeprangert. Er hatte mich in meinem Erleben vor aller Welt schlecht gemacht. Das hat mich total verletzt. Als er mir dann auch noch sagte, dass ich Schuld daran sei, dass meine Mutter so sehr gealtert sei, war ich am Ende. Ich wollte mich echt ändern. Ich wollte meine Situation nie vergessen. Als ich einmal breit in unserem Keller saß, verzweifelt und am Boden zerstört, nahm ich ein Memo auf meinem Handy auf, dass mich immer an die ausweglose Situation erinnern soll: "Ich sitze hier im Keller. Vor mir liegen Heroin, Speed und Grass. Dieses Leben ist Scheiße und es lohnt sich nicht. Das darf ich nie vergessen."
Gut, ich habe dann die Kurve bekommen. Ich ging in die Entgiftung und dann ins Neue Land in die Therapie. Ich wusste innerlich, das ist richtig. Ich ließ mich darauf ein und nabelte mich zu Hause ab.
In der Therapie fand ich Vertrauen zu den Leuten. Ab dann ging es mir gut und besser. Ich hatte wieder Freude am Leben und war für jeden Tag dankbar. Ich nahm die Chancen wahr, die mir geboten wurden. Ich arbeitete mein Leben auf. Ich bin die Sachen meines Lebens angegangen, habe Dinge bereinigt und erlebte wie meine inneren Verletzungen geheilt wurden. Ich hatte eine große Motivation. Ich wollte mich wirklich ändern.
Ich entschied mich bewusst und ganz für ein Leben mit Jesus. Ich hörte mit dem Rauchen auf. Mit Klauen und Lügen sowieso und nahm mir Zeit für meine Therapie. Einmal Therapie – richtig Therapie, war meine Devise, und ich erreichte sehr viel. Ich durfte sehr viel lernen, brauchte nicht mehr meinen Verletzungen aufsitzen, konnte wieder offen sein und kann mich mitteilen. Ich habe neue Freunde gefunden und habe Frieden im Herzen. Ich weiß, ich bin auf dem richtigen Weg. In der anschließenden Nachsorgezeit konnte ich mich weitergehend festigen und mich neu finden. Aus meinen Konflikten konnte Gutes entstehen. Das war ein starker Baustein. Die Gemeinschaft hat mir viel gegeben. Ich will jetzt das weitergeben, was ich erfahren habe, neuen Leuten gegenüber, im Gefängnis, oder euch.
Ich hatte mein Glück gesucht in Geld, Frauen und Drogen, ich habe es nirgends gefunden. Ich habe es in Jesus Christus gefunden. Dankbar bin ich auch, dass ich eine Oma und eine Familie habe, die mein Leben lang für mich gebetet haben. Gottes schützende Hand war immer bei mir, auch wenn ich es nicht spürte. Heute weiß ich es.
Wisst ihr, wir Drogis sind oft auf die Schnauze gefallen und jetzt stehen wir vor der Entscheidung es mit Jesus zu versuchen und wir haben Angst davor, wieder auf die Schnauze zu fallen, aber Jesus lässt uns nicht auf die Schnauze fallen. Er schenkt uns ein neues Fundament für unser Leben. Ich kann nur sagen: Wagt es!"

Johann